Die Ursprünge des Kötterhofes – er erhielt seinen Namen nach seinem Erbauer, einem Mann namens Kötter – liegen im 17. Jahrhundert, ein zweiter Teil der Hofanlage wurde im 18.Jahrhundert angebaut. Einst diente das Gebäude als Wohn- und Schlafstätte für Tagelöhner, die in der Landwirtschaft beschäftigt waren. Ein dritter Bauabschnitt datiert auf die 1950er Jahre. Damals wurde – dem Zeitgeist entsprechend – mit wenig Feingefühl für die historische Substanz umgebaut.
Der Kötterhof wurde in den Jahren 2019/2020 nach den Plänen des Wittener Architekturbüros FrielinghausSchüren Architekten und in enger Abstimmung mit der Stadt Herdecke und der zuständigen Denkmalbehörde kernsaniert und in ein Gästehaus mit acht Zimmern umgebaut – darunter zwei Appartements mit Pantry-Küche. Das historische Fachwerkgebäude wurde dabei weitgehend rekonstruiert. So wurde z. B. das Holzständerwerk nach historischem Vorbild mit Ziegeln ausgefacht, die auf der Baustelle aus einer Lehm/Stroh-Mischung gepresst wurden – ein heutzutage sehr kostenintensives und zeitaufwändiges, aber auch ökologisches Verfahren, das schon vor Jahrhunderten zum Einsatz kam.